Von den Supraleitern zum Orchesterleiter

Herr Köhnlein

Wie kam der Physiker Dr. Köhnlein, heute Akademischer Direktor am Physikalischen Institut, nebenbei auch Stadtrat, zum Dirigentenstab?
Der Dirigent Hans Richter soll einmal auf die Frage "Wie wird man Dirigent?" forsch geantwortet haben: "Man geht aufs Podium - und entweder kann man es, oder man lernt es nie!"

Köhnlein aber hat sich das Dirigieren im Laufe der Jahre selbst beigebracht: Bereits als Schüler leitete der Klavierspieler einen Chor, später wirkte er im Bachchor Karlsruhe mit. Mit der Zeit nahm der Autodidakt mit seinem Orchester auch die sinfonischen Giganten in Angriff.

In seinem Dienstzimmer hängen neben Regalen voller physikalischer Fachliteratur zahlreiche Urkunden an den Wänden, davor türmen sich Berge von Noten, und daneben - wer würde dies im nüchtern-kalten Physikhochhaus vermuten - steht ein Cembalo.

Für Köhnlein, dem 1995 für seine Verdienste um das kulturelle Leben an der Universität das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde, ist besonders erfreulich, dass durch die regelmäßigen Konzerte auch vielen Studierenden der Zugang zur klassischen Musik eröffnet wurde.Von großer Bedeutung sind für Köhnlein auch die als Konzerttourneen angelegten Orchesterreisen, die gerade für junge Menschen eine Horizonterweiterung bedeuten und bei ihnen Verständnis für andere Völker und Kulturen wecken.